BUND Kreisverband Nordhausen

Rückblick BUND-Einsatz 185-vorl. Abschluss Grenzstreifen Jägerfleck

02. März 2024

 (Foto: Bodo Schwarzberg)

Mit dem heutigen Einsatz haben wir, mähend und harkend zu Dritt, am ehemaligen Grenzstreifen N B 4 am Jägerfleck die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt auf Höhe des Dreiländersteins erreicht. Dort konnten wir, also auf sachsen-anhaltischer Seite, nicht weitermähen, da die dortige UNB Harz, ihrer schriftlichen Mitteilung entsprechend, keine Kontaktmöglichkeit zu den Flächeneigentümern hat. 

Wir mähten heute zwischen 10:15 und 16:30 ca. 760 m², was übrigens, bedingt durch die niederschlagsfreien letzten Tage, um einiges leichter war, als bei den Jägerfleckeinsätzen 1 und 2. Dennoch gab es wieder einen erhöhten Kraftaufwand durch den dicken Filz abgestorbener bzw. teils mineralisierter Pflanzenmasse. An zahlreichen Stellen legten wir kleine Bodenstellen frei - ideal für die Ansiedlung konkurrenzschwacher Bergwiesenarten und von deren tierischen Begleitern. Wir beseitigten auch wieder im grenzbegleitenden Grabensystem eine Menge Filz, wobei gerade diese Gräben für einen Strukturreichtum der Bergwiese sorgen und sicher den Artenreichtum erhöhen helfen.

Abschließend mähten wir noch ein kleines Feuchtgebiet ebenfalls im Bereich des Grenzsstreifens (100 m²).

Der Forst hat immerhin meiner Bitte entsprochen, und S B4 das dort noch liegende Stammholz als Begrenzung der von uns am 3. Februar gemähten Fläche abzulegen.

Das Forstamt hat sich übrigens per Mail für unsere Mahd bedankt. Von der UNB oder dem LPV wäre das wohl kaum zu erwarten, obwohl wir letztlich Aufgaben erfüllen, die eigentlich am neuen Naturmonument von staatlicher Seite durchzuführen wären. - Gerade nach dem "Promi"auflauf vor einigen Monaten am Jägerfleck zum Grünen Band.

Zum wiederholten Male aber erfuhr ich, dass es derzeit wohl kaum Möglichkeiten gibt, von öffentlicher Seite her im Gebiet Jägerfleck am Grenzstreifen zu mähen und das Mähgut zu beräumen. Tief, tief traurig ist das.

Besonders bedanken möchte ich mich natürlich bei den beiden heutigen Mitstreitern, die größere Teile ihres Sonnabends dem aktiven Artenschutz zur Verfügung gestellt haben. Neben Rainer kam heute zum zweiten Mal ein Nordhäuser erstmals zum Harken an den Jägerfleck, der meinen kleinen Aufruf in der Presse gelesen hatte. Tolle Sache. Und das ist keinesfalls mehr selbstverständlich in der heutigen Zeit.

Insgesamt mähten wir unter erschwerten Bedingungen (Erstpflege), bei den drei zurückliegenden Einsätzen ca. 2.500 m² ehem. Grenzsstreifen (Schrittmaß).

So wie es aussieht, müssen wir diese Flächen leider künftig auch mähen, wenn sie als ein Stück zoologisches/botanisches/historisches Museum erhalten werden sollen.

Vielleicht ergeben sich ja doch noch andere Möglichkeiten. Ganz auszuschließen ist es nicht.

Außerdem dürfte eine künftige Mahd im Spätsommer bedeutend leichter sein, als unsere Erstpflege bei den zurückliegenden drei Einsätzen.

Es wird noch einen vierten Einsatz am Jägerfleck geben, dann jedoch auf dem nordwestlichsten Zipfel der riesigen Glashüttenwiese auf wenigen hundert m², vermutlich in 14 Tagen.

Die Fotos zeigen die Mahdfläche N B4 mit dem "freigelegten" Grabensystem mit Blick zur B4, die von uns im Februar gemähte Wiese S B4 mit den vom Forst als gewissen Befahrungsschutz abgelegten Stammstücken, und auf sachsen-anhaltischer Seite das Naturmonumentschutzschild, verbunden mit meiner Frage, warum es offenbar kein landesgrenzenüberschreitendes Konzept zu geben scheint. Denn auf sachsen-anhaltischer Seite scheint ja eine Mahd derzeit ebenso nicht von öffentlicher Seite möglich zu sein (auf dem Foto ist die Verbuschungstendenz erkennbar), obwohl eine Mahd zur Erhaltung der Bergwiese auf einer noch immer dort stehenden Infotafel schon vor Jahren angekündigt worden war.

 

Bodo Schwarzberg

BUND Nordhausen

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