BUND Kreisverband Nordhausen

Rückblick BUND-Einsatz 179 - Rabenklippe zwischen Steigerthal und Buchholz

23. Dezember 2023

Foto: Bodo Schwarzberg  (Bodo Schwarzberg / Bodo Schwarzberg)

Beim BUND-Einsatz 179, dem 20. offiziellen Einsatz in diesem Jahr, waren Anne-Gret und ich auf der Rabenklippe zwischen Steigerthal und Buchholz beschäftigt. 

Wir haben trotz der recht kurzen Einsatzdauer von 10 Uhr bis 14:30 große Teile des Gehölzneuaustriebs an den beiden Steilhängen oberhalb und unterhalb des Plateaus mit Astschere und Freischneider entfernen können sowie auf dem Plateau gemäht. 

Überwiegend handelt es sich hier um Birke, die erfahrungsgemäß nach zwei Jahren konsequenten Entfernens kaum noch austreibt. Anders sieht es mit dem Roten Hartriegel und mit der Salweide aus: Hier ist trotz jahrelanger, kontinuierlicher Entnahme nach wie vor Neuaustrieb festzustellen, jedoch bereits weniger, als vor zehn Jahren. Viele der Birken haben wir jedoch nicht jährlich entfernt, vor allem am unteren, steileren Hang, so dass der Austrieb bisher nicht ganz gestoppt werden konnte.

Hier müssen wir in den nächsten Jahren kontinuierlicher vorgehen.

Aber: Seit 2013 haben wir alle geschützten, seltenen und zum Teil deutschlandweit stark gefährdeten Arten dort erhalten können. Verbuschung und Verfilzung haben nie Ausmaße angenommen, die zu Verlusten führte: Gewöhnliche Kuhschelle, Rundblättriges Wintergrün, Deutscher und Fransen-Enzian, Sumpf-Herzblatt (im Alten Stolberg sonst fast verschwunden), Berg-Reitgras, Rotes Waldvöglein, Große Händelwurz, Fliegen-Ragwurz, eine Sitter-Art, Hügel-Veilchen und Berg-Heilwurz, alle kommen noch vor, mehrere von ihnen mit großen Populationen.

Das ist unser Verdienst.

Erfreulich sind insbesondere der große Bestand des seltenen Berg-Reitgrases und die große Population des Rundblättrigen Wintergrüns.

Leider haben Wildschweine aktuell und zum wiederholten Male recht viel herumgegraben, so dass noch nicht klar ist, wie insbesondere die Kuhschelle reagieren wird. Auf Grund des Protoanemonin-Gehalts (wirkt stark reizend auf Schleimhäute) kann jedoch vermutet werden, dass sie die Rhizome nicht fressen.

Glücklicherweise ist der Zugang zur Rabenklippe von der Straße aus durch (nicht von uns) gezielt gefällte Bäume verwehrt, so dass der Publikumsverkehr nachgelassen haben dürfte. Der Zugang ist jetzt um einiges aufwändiger und mit Steilhangpassagen verbunden. 

Es war erst nicht ganz klar, ob wir mit dem Auto über den Schellenberg von oben würden heranfahren können (die Zufahrt war recht verschlammt), aber dank Allrad ging es dann doch problemlos. 

Der Einsatz an der Rabenklippe ist jedesmal Training für zahlreiche Muskeln und für den Gleichgewichtssinn und daher immer eine besondere, körperlich sinnvolle Angelegenheit.

Eventuell am 30.12. sollen an der Rabenklippe Ergänzungsarbeiten durchgeführt werden (Entfernung liegengebliebener Zweige, Absägen einiger noch stehengebliebenen Neuaustriebs im Nordteil des unteren Hangbereichs. Auch will ich mit der Motorsäge gern einigen Stämmen älterer Gebüsche zuleiberücken, um deren Austrieb künftig zu erschweren.

Anne-Gret hat eine eventuelle Teilnahme bereits angedeutet. Über weitere Anmeldungen freue ich mich.

Ob wir dann auch am 30.12. tätig werden, teile ich Euch voraussichtlich am 27.12. mit.

Mein besonderer Dank geht heute an Anne-Gret, die trotz der Weihnachtszeit Zeit für den heutigen Einsatz gefunden hat und sich mit Enthusiasmus und Können auch an den Steilhang gewagt hat.

Einen auch kritischen Jahresrückblick zum Thema Artenschutzeinsätze unter dem Dach des BUND-KV Nordhausen 2023 schreibe ich noch.

Die Fotos zeigen zeigen einen Auschnitt der Projektfläche: vorher/nachher von heute und Anne-Gret am Hang mit der Astschere.

Bodo Schwarzberg

Mitglied BUND-Kreisverband Nordhausen

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